Das Jahr ist jetzt (gerade mal) 15 Tage alt. Und wie ihr lesen könnt, waren allein schon diese paar Tage ein einziges auf und ab. Ich konnte vorher leider nicht schreiben, da mein Computer irgendwie gespinnt hat und nicht hoch gefahren ist. Aber ich denke, dass das jetzt alles in ordnung ist und ich wieder mehr posten kann. Denn zur Zeit sind meine gedanken einfach nur wahnsinnig durcheinander. Und mir fehlt das Schreiben.
Und ihr fehlt mir auch. Denn mit euch habe ich mich in den letzten Wochen nicht ganz so alleine gefühlt. Seit ihr gut ins neue Jahr gerutscht? Natürlich wünsche ich euch für dieses Jahr nur das beste und jede Menge Glück und vielleicht ein paar weniger Probleme!? ... das wäre doch garnicht so schlecht. :)
Kommen wir erstmal zu meinen letzten 15 Tagen.
Ihr werdet es nicht glauben ... und vielleicht auch sauer auf mich sein ... aber Silvester verbrachte ich mit M.
Wie es dazu gekommen ist, weiß ich garnicht mehr so genau. Eigentlich wollte ich abschließen. Mit ihm, mit uns. Doch irgendwas hinderte mich. Er hinderte mich ...
Ich glaube, dass wir wieder zusammen sind. Auf jeden Fall läuft es ziemlich gut mit uns. Silvester fühlte sich jedoch garnicht wie Silvester an. kurz vor 0:00 brach er plötzlich in Tränen aus. Er fing fürchterlich an zu weinen, so zerbrochen und am Boden hab ich noch nie erlebt. Ich konnte nicht anders und nahm ihn in den Arm. Wir redeten sehr lange über ihn und seine Vergangenheit. Es verschaffte mir viel Klarheit. Doch ich weiß nicht, ob das eine gute Entscheidung war .. mich wieder auf ihn einzulassen. Klar läuft es die ganze Zeit gut. Allerdings bin ich oft auch ziemlich genervt von ihm. Er ist aus der Schule geflogen. Sitzt nur zu Hause rum. Redet mir manches ganz schön schlecht, obwohl ich versuche mein Leben in den Griff zu bekommen. Auf der anderen Seite ist er immer, wirklich ständig für mich da. Wenn ich mich über meine Mum aufrege kann ich ihn anrufen, oder wenn es mir schlecht geht kann ich ihn anrufen und mich bei ihm ausheulen. Seien antworten sind nicht immer die besten. Aber ich hab jemanden bei dem ich meinen ganzen Frust rauß lassen kann. Ob es wirklich Liebe ist .. weiß ich immernoch nicht so wirklich. Aber erstmal das nächste Thema ..
Meine Mutter hat mich eiskalt hintergangen und ist zum Familiengericht gerannt um ein Verfahren einzuleiten, dass mich in eine Klinik Zwangseinweisen soll.
Ich war geschockt. Wusste nicht mehr, was ich denken oder machen sollte. Sie erwähnte auf dem Gericht, dass ich nicht in die klinik möchte und plötzlich stand ein Anwalt vor der Tür und wollte mit mir sprechen.
Alles ging verdammt schnell. Gedanken rasten kreuz und quer durch meinen Kopf. Ich spürte nichts mehr. Ich war leer. Vollkommen leer. Das einzigste was ich spürte war, wie sich langsam die Angst in mir breit machte. Die Angst davor, dass plötzlich die Polizei vor der Tür stände und mich in die Klinik bringen würde. Rießige Angst, die sich einfach nicht mehr vertreiben lässt. Mein Anwalt erklärte mir allerdings, dass ich in dieser ganzen Sache noch etwas mitzureden hab. Es handelt sich um Freiheitsentziehung und das kann man, so lange ich mich und andere nicht in gefahr bringe, auf keinen Fall von heute auf morgen Entscheiden.
Der Gerichtstermin war schon in der ersten Woche des Jahres. Mein Nwalt holte mcih mit dem Auto ab und nahm mich mit zu der Verhandlung. Es war sehr früh am Morgen und es fühlte sich so an, als würde die Fahrt Stunden dauern. Ich war wie erstarrt. Konnte nicht nachdenken, nicht reden. Komplett überfordert fühlte ich mich. Im Gericht angekommen begrüßsten uns freundlich Polizisten an der Tür. Es fühlte sich so an, als wäre ich ein Schwerverbrecher. Im vierten Stock angekommen kam mir schon die Richterin, meine Mutter und das Jugendamt entgegen. Die Richterin führte mich in einen Saal. Zunächst alleine, zusammen mit meinem Anwalt. Auf dem ersten Blick schien sie freundlich und sehr gründlich. Doch auch sehr streng und wortgewandt. In Ruhe sprachen wir darüber, warum ich nicht in die Klinik möchte und was ich mir als eine andere Lösung vorstellen könnte. Danach wurden meine Mum und das jugendamt hereingebittet. Jeder hat von der Richterin Zeit bekommen etwas zu sagen. Mit dem Jugendamt hatte ich noch nie etwas zu tun. Ich kannte die Frau nicht und sie mich nicht. Deshalb war ich ziemlich sprachlos, als sie sich plötzlich ein Urteil über mich bildete und mich von heute auf morgen in der Klinik haben wollte. Umso lustiger war es, wie die Richterin plötzlich aufd ie Frau los ging und anfing mich vor dem Urteil der Frau zu verteidigen.
An dem Tag kam auf jeden Fall noch nichts heraus. Auf die Schnelle soll ich erstmal nicht in die Klinik eingewiesen werden, jedoch wurde ein Psychologisches Gutachten eingefordert. Und wenn der Psychiater letztendlich sagt, dass ich in die Klinik muss ... dann muss ich warscheinlich auch.
Das ganze Gerichtszeug hatte mich ziemlich niedergeschlagen. Ich fühlte mich so hilflos und irgendwie allein gelassen. Ich hatte keine Ahnung, was ich machen sollte. Ich fing an zu planen, Wege zu überlegen die ich gehen könnte und genau da an der Stelle entdeckte ich meinen Fehler. Ich plane und denke zu viel, anstatt einfach zu machen. Plötzlich machte es 'Klick' und ich ging einfach los. Los in die Welt, mit dem Ziel es allen zu beweisen. Allen zu zeigen, dass nicht nur das kaputte, zerstörte Mädchen in mir steckt. Sondern das auch ein fröhliches, zwar schüchternes, aber auch diszipliniertes Mädchen in mir steckt.
Also quälte ich mich früh aus dem Bett, nahm meine Depression und packte sie unters Kopfkissen und schließlich ging ich aus dem Haus und versuchte den Tag irgendwie erträglich zu machen. Und das wurde er sogar. In diesem Schuljahrhabe ich die Schule gewechselt. Es ist eine kleien Schule, mit zwei Klassen. Alles Leute, mit ähnlichen Problemen. Ängste, Depression, Schulschwänzer .. das ganze Programm.
Alle haben mich richtig süß empfangen, als ich wieder da war. Sogar unser Ausbilder kam zu mir und nahm mich in den Arm. Es war zur Abwechslung mal ein unvorstellbar schöner Tag. Mit einem Mädchen aus meiner Klasse verstehe ich mich richtig gut. Schon lange hatte ich keine so wirkliche Freundin mehr. Deshalb find ich es toll, jemanden gefunden zu haben mit dem ich auh über alles mögliche quatschen kann. Heute war ich mit ihr in der Stadt. Zwar nur kurz, aber es hat verdammt viel Spaß gemacht. Sogar Schule macht mir wieder Spaß. Die Leute sind alle richtig gut drauf und muntern mich auf, wenn es mir schlecht geht.
Und dann ist da noch R. Er geht auch in meine Klasse. Schon vom ersten Augenblick an, war da irgendwie dieses knistern zwischen uns. Er erinnert mich irgendwie an M.
Naja, an M. wie er vorher mal war. Aber R. ist trotzdem irgendwie noch etwas anders. Lustiger, Kontaktfreudiger. Er versucht ständig in meiner Nähe zu sein und ich fühle mich andauernd total zu ihm hingezogen. Dabei weiß ich kaum was über ihn ...
Wir reden über Kleinigkeiten miteinander und machen viele Scherze. Aber irgendwie findet das ganze keinen richtigen Anfang ..
Aber ich bin gespannt, wie es weiter geht. c:
Es ist ein ziemlich langer Text geworden .. in 15 Tagen kann nunmal viel passieren. Anfang des Jahres fühlte ich mich ziemlich verarscht. Ich hab gedachtdas das alles keinen Sinn mehr macht. Das alles nur noch schei** ist. Doch irgendwie habe ich mich doch noch gefangen und ich fühle mich ziemlich glücklich. Zwar ist es nicht komplett gut und oft fällt mir alles immer noch wahnsinnig schwer ... aber es ist besser geworden. Und vielleicht kann ich auch bald sagen, dass alles gut ist. Das wäre schön. :)